...am Freitag stand zum „Einlaufen“ eine 4-Stunden-Etappe auf dem Programm.
Vom Risstal führte der Wanderweg Richtung Falkenhütte zum kleinen Ahornboden im Karwendel.
Der kleine Ahornboden liegt versteckt im „ Naturpark Karwendel“ auf Tiroler Staatsgebiet.
Von Beginn an war Nieselregen unser ständiger Begleiter. Nach 2 Stunden wurde der Regen so stark, dass wir den Rückweg antraten. Bei Kaffee und Kuchen bei der Fam. Salz wurden anschließend die Neuigkeiten aus Wetter ausgetauscht.
Am Samstag war „Kaiserwetter“ - Sonnenschein und blauer Himmel.
Start um 8.00 Uhr in Lenggries. Mit 2 Fahrzeugen erfolgte der Transfer zu unserem Ausgangspunkt. Vorbei am Sylvenstein Stausee, über den Achenpass erreichten wir den Parkplatz Bayerwald auf 850 m. Hier begann der Einstieg zur Tegernseer Hütte (1.650 m). Die Führung hatte unser Bergführer Sepp übernommen.
Sehr schön an dieser Wanderung war, dass man nie über Straßen, Forstwege oder ähnlich langweilige Wege wandert. Es geht direkt auf den felsigen Bergsteig. In vielen Serpentinen stiegen wir den schmalen Weg hinauf, immer über felsigen oder wurzeligen Untergrund. Da es ziemlich steil war, gewannen wir schnell an Höhe, jedoch dauerte es noch fast 2 Stunden, bis plötzlich links über der Kuppe die felsigen Spitzen von Roßstein und Buchstein auftauchten. Kurz darauf sahen wir die Tegernseer Hütte, die im Sattel zwischen den beiden Felsspitzen liegt, ein toller Anblick. Nach etwa einer halben Stunde mussten wir eine Entscheidung fällen: Wie kommen wir zum Roßstein und zur Tegernseer Hütte? Zwei Wege gibt es. Den etwas kürzeren Weg über die Felsen – gilt schon als Klettersteig – oder den längeren um den Berg herum. Wir haben den kürzeren gewählt. Erst mal hoch in die Felsen, hier mussten wir zum ersten Mal richtig klettern, nicht nach unten schauen, und nach 20 Minuten war der Gipfel des Roßstein erreicht. Die wunderbare Aussicht sowie das gute Essen und Trinken auf der Hütte entschädigten für die anstrengende Kletterei. Durch unseren Bergführer Sepp lernten wir bei unserer Rast auch den Bergsteiger Hans Engl kennen, der 1978 als erster Deutscher und dritter Bergsteiger nach Habeler und Messner den Mount Everest ohne Sauerstoffflaschen bestiegen hat. Im Sommer 1982 war er Teilnehmer einer französischen Expedition und gelangte als einziger Teilnehmer im Alleingang am 14. Juli 1982 auf den Gipfel des Nanga Parbat in 8.125 m.
Unser weiteres Ziel an diesem Tag war die Lenggrieser Hütte. Der Abstieg erfolgte nun auf der Nordseite. Über einen schmalen felsigen Steig ging es abwärts. Die folgenden größeren Schneefelder wurden teilweise rutschend und unter Einsatz der Stöcke bewältigt. Auch diese Strecke war recht anspruchsvoll mit einigen Kletterpassagen und bot alles, was einen Bergwanderer herausfordert. Am Nachmittag erreichten wir die Lenggrieser Hütte, wo nach einer verdienten Rast der Abstieg nach Lenggries erfolgte. Nach fast 10 Stunden erreichten wir unser Quartier. Als Dank für die sichere Führung überreichten wir unserem Bergführer Sepp ein Trikot vom Stadtlauf Wetter und ernannten ihn zum Ehrenmitglied der Trainingsgruppe.
Am Sonntag war für den Nachmittag schlechtes Wetter vorausgesagt. Also wurde um 8.00 Uhr eine Wanderung von 5 Stunden zum Geierstein 1.419 m in Angriff genommen.
Man wandert erst am Weiher entlang leicht ansteigend in den Wald hinein, und dann steil bergan über Wurzel und Felsen.
Weiter oben quert der Pfad kurz unterhalb eines Felsens, um später nochmals durch ein steiles Waldstück zu einer kurzen Kletterstelle hinauf zu führen. Nach Durchklettern von mehreren kurzen aber anspruchsvollen Felsformationen schwingt sich der Pfad immer steil in ein vielen Kehren auf den Grat hinauf bis zum Gipfelkreuz.
Am Nachmittag, nach Einsetzen des vorhergesagten Regens, wurde das Trainingslager offiziell mit Kaffee und Kuchen beendet.
Text und Foto: Werner Weinhart