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Der Hessische Volleyball-Verband berichtet:
2014-04-06 DM mittel

 

Zwei Hessinnen im Duell auf der großen Volleyballbühne der Play-Offs

Wenn am kommenden Sonntag die zweite Play-off-Partie des 1. VC Wiesbaden gegen den USC Münster angepfiffen wird, kommt es damit gleichzeitig zum zweiten Teil eines aus hessischer Sicht ganz besonderen Duells. Mit Julia Osterloh (VC Wiesbaden) und Leonie Schwertmann (USC Münster) stehen sich zwei hessische Mittelblockerinnen im Kampf um die deutsche Meisterschaft gegenüber, die einst gemeinsam für den TV 05 Wetter in der 2. Bundesliga antraten.

Der Weg, der beide Spielerinnen in die Stammformationen etablierter Erstligavereine führte, begann für Julia und Leonie hier im Hessischen Volleyballverband. Während Julia ihre Volleyballlaufbahn beim USC Königstädten startete, machte Leonie ihre ersten Volleyballschritte im 150 Kilometer entfernten Frankenberg beim ortsansässigen TSV Frankenberg. Beide Spielerinnen durchliefen den Hessenkader und vertraten die hessischen Farben bei sämtlichen Bundespokalen. Nach Stationen beim VC Wiesbaden und dem TV Biedenkopf spielten beide schließlich in der Saison 2009/2010 gemeinsam im Trikot des TV 05 Wetter in der 2. Bundesliga.

Leonie wagte noch vor dem Abitur den Schritt auf das Volleyballinternat in Münster, wo sie zunächst in der 2. Bundesliga spielte und bereits erste Erfahrungen in der ersten Mannschaft in Deutschlands höchster Spielklasse gewinnen konnte. Auch auf internationalem Parkett glänzte sie als Mitglied der Juniorennationalmannschaft und konnte Erfolge wie einen 8. Platz bei der U23-WM 2013, einen 5. Platz bei der Jugend-WM 2010 und einen 5. Platz bei der Juniorinnen-EM 2012 einfahren. Mittlerweile gehört sie zum Stammpersonal der 1. Mannschaft des USC Münster und ist trotz ihrer jungen 20 Jahre nicht mehr aus dem Münsteraner Team wegzudenken.

Julia machte nach ihrer Zeit beim TV 05 Wetter zunächst Station beim SV Sinsheim, kehrte aber bereits nach einer Spielzeit an ihre alte Wirkungsstätte beim VC Wiesbaden zurück. Dort, wo sie vor ihrem Weggang nach mehreren erfolgreichen Jahren in der 1. Bundesliga nicht mehr zur Stammformation gehörte, ist sie nun nach ihrer Rückkehr eine etablierte Größe. Im Erfolgsteam der vergangenen Spielzeit, in der man sich als Vize-Pokalsieger krönen durfte, war sie eine tragende Säule und stellt auch für das heimische Publikum eine bedeutende Identifikationsfigur dar. Dabei konnte sie im Verlauf ihrer Karriere ebenfalls die Deutsche Hochschlumeisterschaft gewinnen und drei Mal an den Europäischen Hochschulmeisterschaften teilnehmen.

Julia Osterloh und Leonie Schwertmann mit dem hessischen Volleyballnachwuchs
Nach der ersten Play-Off-Partie in Rüsselsheim: Julia Osterloh und Leonie Schwertmann mit dem hessischen Volleyballnachwuchs

Doch nicht nur sportlich sind die beiden Hessinnen Vorbilder. Neben ihren sportlichen Erfolgen brillieren die 1,90m und 1,93m großen Damen zudem auf der akademischen Bühne. Nach einem ausgezeichneten Abitur hat Leonie parallel zum Hochleistungssport ein BWL-Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster begonnen. Für angehende Volleyballerinnen und Volleyballer hat die Mittelblockerin dazu auch einen wesentlichen Hinweis: „Es ist wirklich wichtig, dass man sich neben dem Sport Zeit für seine schulische und universitäre Ausbildung nimmt. Dafür braucht man Disziplin, die man aber durch den Volleyballsport lernt. Schließlich nimmt man aus den täglichen Trainingseinheiten und Wettkämpfen mehr als nur technische Fertigkeiten mit.“ In dieses Horn kann die 27-jährige Julia mit einstoßen, die ihres Zeichens Diplom-Sportwissenschaftlerin ist und aktuell an ihrer Doktorarbeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz arbeitet und forscht: „Die Ausbildung ist wirklich unheimlich wichtig, da der Volleyballsport für die Zeit nach der Karriere leider keine Sicherheiten bietet. Man kann beispielsweise durch eine Verletzung viel schneller als einem lieb ist dazu gezwungen sein, die Volleyballschuhe an den Nagel zu hängen. Disziplin ist deshalb sehr wichtig. Doch an dieser Stelle sind auch die Verantwortlichen der Verbände, Clubs, Ligen und Ausbildungsstätten gefordert, stärker zu kooperieren. So könnte man viel Energie sparen.“

Dass mit dieser Hintergrundgeschichte eine ganz besondere Partie ansteht, wird den Beteiligten bereits im Vorfeld bewusst. „Gerade weil man mit seinen Mannschaftskolleginnen sehr häufig über das bevorstehende Spiel spricht, insbesondere bei so wichtigen Partien wie in den Play-Offs, fällt die Sprache schnell darauf, dass man eine Spielerin aus einem anderen Verein bereits aus gemeinsamen Spielzeiten kennt. Da erinnert man sich aus taktischer Sicht natürlich an spielerische Besonderheiten, aber auch an lustige Begebenheiten neben dem Spielfeld.“, bemerkt Leonie hierzu augenzwinkernd.

Doch auch während der regulären Saison halten die beiden Mittelblockerinnen regelmäßig Kontakt. „Natürlich hört man sich nicht jeden Tag, aber besondere Ereignisse wie Geburtstage oder Klausuren sind immer ein guter Aufhänger.“, umfasst Julia den Kontakt mit Leonie. „Dazu gehören natürlich ebenso Spieltage – aber nur gegen andere Gegner!“ fügt sie grinsend hinzu. Das kann Leonie nur bekräftigen: „Wir schreiben uns gerne, wenn eine Mannschaft mal einen Überraschungssieg landet. Zum Beispiel habe ich voller Freude gratuliert, als Wiesbaden Dresden geschlagen hat und Julia bei dieser Partie verdient als MVP ausgezeichnet wurde.“

Obwohl die gemeinsame Spielzeit der beiden lange zurück liegt, haben beide schöne und intensive Erinnerungen an die Zeit bei TV 05 Wetter. Rückblickend weiß Leonie nur Positives zu berichten: „Julia hat sich damals als gestandener Profi eine Jahr Auszeit für ihre Diplomarbeit genommen und ich kleiner 15-jähriger Knirps konnte gerade mal den Ball fangen. Sie jeden Tag im Training zu sehen und den unmittelbaren Kontakt zu ihr zu haben, war unheimlich wichtig für meine Karriere. Nicht nur ihre große Erfahrung war beeindruckend, sondern sie ist vor allem eine großartige Person, zu der ich aufschauen konnte und die meinen Wunsch bzw. mein Ziel, Profi zu werden, gestärkt hat. Durch sie wurde es für mich viel realer und ich hatte einen sehr großen Ansporn, weiter alles zu geben und an mir zu arbeiten. Damals habe ich einfach versucht, alle Eindrücke um mich herum aufzusaugen und für mich zu verarbeiten. Dass wir uns dabei menschlich auch so gut verstanden haben, hat alles natürlich einfacher gemacht und war eine schöne Begleiterscheinung. Die Tatsache, dass wir auf einer Position gespielt haben und somit im Prinzip Konkurrentinnen waren, spielte dadurch gar keine Rolle.“ So viel Lob und Anerkennung kann Julia ihrer jüngeren Kollegin nach ein paar Spielzeiten im deutschen Oberhaus nur zurück geben: „Wenn ich die Entwicklung von Leonie sehe, bin ich sehr stolz auf sie und den Weg, den sie gegangen ist. Die ‚kleine Leo‘ hat es in ihren jungen Jahren schon sehr weit gebracht. Sie war eine tolle Mitspielerin und ich kann nur bestätigen, dass sie immer bestrebt war, alles aufzusaugen und mitzunehmen, um am nächsten Tag als bessere Spielerin in die Halle zu kommen. Die Belohnung für diese harte Arbeit sieht man nun ja.“

Leonie Schwertmann (Nr. 11) mit Julia Osterloh (Nr. 8) im Trikot des TV 05 Wetter
Leonie Schwertmann (Nr. 11) mit Julia Osterloh (Nr. 8) im Trikot des TV 05 Wetter (Foto: Michael Hahn)

Trotz der vielen gemeinsamen Erinnerungen und des anhaltenden Kontakts kommen die beiden Bundesligaspielerinnen nicht um ihr anstehendes Duell in den Play-Offs herum. Am Sonntag um 14:30 Uhr kommt es zur vorentscheidenden Partie in Münster. Gewinnt der VC Wiesbaden erneut, ist die Saison für den USC Münster beendet. Kann der USC Münster noch ein Mal zurückschlagen, kommt es Mitte nächster Woche zur dritten Auflage des Aufeinandertreffens der beiden befreundeten hessischen Mittelblockerinnen. Abschließend hat Leonie schon ein schlagkräftiges Argument für eine dritte entscheidende Play-Off-Partie in Wiesbaden vorbereitet, das sie schmunzelnd zum Besten gibt: „Ehrlich gesagt haben wir unseren Beamer beim Hinspiel in Wiesbaden vergessen. Diesen würden wir natürlich am liebsten persönlich abholen.“ Auch wir würden sie selbstverständlich gerne ein weiteres Mal zu einem Duell in unseren hessischen Gefilden begrüßen.

von Natalia Dobrosz

 

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